Das perfekte Dinner

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Das Probekochen

Die Zusage

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich doof geschaut habe, als nicht einmal 72h später mein Telefon klingelte und jemand vom Perfekten Dinner am anderen Ende der Leitung war. Ich bin in der Regel doch recht wortgewandt und meistens sogar ziemlich eloquent, aber in dem Moment war ein halbgares Stottern das einzige, was mir über die Lippen kam. Als ich dann noch erfahren habe, dass bereits in 2 Wochen gedreht wird, entfachte mein etwas schockierter Körper zwei Gefühle gleichzeitig: Unbändige Freunde und Panik zugleich.

Kurz vor knapp

Bevor die finale Zusage gemacht werden konnte, mussten aufgrund der Corona Problematik erstmal die Platzverhältnisse geklärt werden. Also musste der Grundriss unseres Wohnzimmers sowie ein Video her. Nachdem diese leichte Hürde genommen worden war, kam prompt die finale Zusage. Folgendes war in meinem Kopf los: “Oh Mist, ich komme erst 3 Tage vor dem Start des Drehs nach Hause”, denn davor bin ich im Aussendienst für meine Firma EMMY & PEPE unterwegs. Wie soll ich das schaffen? Und was ist eigentlich alles zu tun? Ach oh Schreck und was koche ich überhaupt? Für all diese Punkte gab es für mich nur eine Antwort: Hier müssen alle Freunde und Kollegen befragt werden, also was macht man da als erstes heutzutage? Richtig, man gründet eine Whatsapp Gruppe. Darin enthalten waren Freunde, die gerne essen und auch eine Ahnung davon haben, denn auch essen und vor allem schmecken will gelernt sein. Übung macht bekanntlich auch hier den Meister ;)

Lang lebe der Freundeskreis

Aber auch die Profis durften nicht fehlen: ich wusste, ich möchte Fleisch machen und da gibt es nur eine Adresse für mich: der Manu von www.kreutzers.eu ist hierbei mein Mann des Vertrauens. Sensationelle Qualität und das sogar noch pünktlich geliefert, was in meinem Fall echt wichtig war. Also kam auf die Einkaufsliste: US Rinderfilet, Mini Burrata, Gemüsefond und Trüffelöl. Den frischen Trüffel hab ich einem befreundeten Gastronom abgeluchst. Soweit so gut, aber was mache ich denn nur als Dessert? Das ist definitiv nicht meine Stärke, aber zu meinem Glück gehört Laura von Heavens Taste nicht nur zu den besten Patissiers Deutschlands, sondern ist auch noch eine gute Freundin von uns. Gemeinsam überlegten wir uns ein traumhaftes Dessert und wenn ich ganz ehrlich bin, glaub ich genau deshalb habe ich gewonnen - ich sag nur Pistaziencreme. Aber dazu später noch mehr.

Hantwerck zahlt sich aus

Geschirr? Das Menü stand und der Putztrupp fürs Haus war engagiert. Bei der Gelegenheit nochmal danke Leute für eure Hilfe, denn bei meinen 2 Hunden Emmy und Pepe fliegen dann doch etwas mehr Haare durch die Hütte. Ein kurzer Blick in unseren Geschirrschrank offenbarte mir allerdings, dass ich gar keine schönen Teller hatte, um das Menü (das hoffentlich perfekte Dinner) servieren zu können. Zum Glück hatte mein Mann auch hierfür eine Lösung und wie ich immer sage: “Everybody needs a Hans”. Die Lösung hieß nicht Ikea oder Amazon. Nein, es musste richtige Handarbeit her. Das Motto meiner Firma heißt “Hundherum ein Wau-Effekt” dem wollte ich auch mit meiner Teilnahme am perfekten Dinner gerecht werden, zudem habe ich aus Versehen unseren Teller bestand bei der letzten Party deutlich reduziert. Naja, Tollpatsch eben. Also ab zu Alexa von der Firma “Hantwerck” bei der wir uns eine wunderschöne Serie im Farbstil Lakritz ausgesucht haben - ps ich liebe diesen schwarzen Look und zudem liebe ich diese Lakritzschnecken von früher. Wisst ihr, welche ich meine?

Das Probekochen

So jetzt aber genug von den Vorbereitungen. Am Sonntag kochte ich mein Menü das erste und einzige Mal zur Probe. Die Gästeliste: meine Familie. Jetzt würde jeder denken “deine Familie kennt doch dein Essen schon” oder “die Familie sagt eh nichts schlechtes”. Falsch gedacht, denn meine Mutter ist ein so geschulter und kritischer Gaumen, da könnte auch Frank Rosin nicht schlimmer sein. Ich kochte und hatte eigentlich ein gutes Gefühl, aber geschmeckt hat das alles nicht so richtig, hier zu wenig Salz, da zuviel, hier eine kleine Fehlnote und vom zusammengefallenen S´formato fange ich gar nicht erst an. Nach dem Dessert kam meine Mutter zu Hans und mir und fragte in vollem Ernst:

“Viktoria, kannst du dich noch abmelden?”
> Nein Mama, morgen um 13 Uhr ist das erste Interview, das wird nichts mehr.
“Ok, dann Plan B: Hans, kannst du sie noch kurz heiraten, damit sie einen anderen Namen hat?”
> NEIN
“Ok, dann wird es peinlich.”

Das ist natürlich genau das, was man in diesem Moment hören möchte, aber wie heißt es so schön? Wenn die Generalprobe nicht klappt …… Ja, ganz toll, trotzdem war ich erstmal so richtig verunsichert, aber vor allem angefressen. Denn jetzt kommt mein Kampfwille. Jetzt erst recht, ihr könnt mir alle mal den Buckel runter rutschen. Am nächsten Tag begann der ganze Stress erst richtig aber ich fasse nur mal ganz kurz zusammen:

Der Alltag

Tag 1: 6Uhr aufstehen, Hunde versorgen - Friseur, (ich bin leider vollkommen untalentiert, wenn es um Haar und Make-up geht) - ins Büro- 13-14 Uhr erstes Interview und kennenlernen von Franzi - Büro - 18Uhr start des ganzen Abenteuers.

Oh leck ne, lauter Weiber, na das kann was werden. Aber es funktionierte zwischen uns sofort und ohne langes Heck meck. Kurz gesagt, meine Gruppe war der absolute Hammer und ich bin soooo glücklich die Mädels an meiner Seite gehabt zu haben. Aber jetzt schreibe ich schon so ewig und habe noch nicht gekocht. Also spule ich mal vor.

Tag 5: Wie läuft so ein Tag denn genau ab? Das meiste habt ihr ja im TV schon gesehen, hier erzähl ich euch noch kurz was ihr nicht gesehen habt.

Nachdem die Mikros getestet waren, die Fenster abgeklebt wurden (Spiegelung) und das Licht angepasst war, ging es erstmal zum Einkaufen zu Heavens Taste, hier bekam ich eine wunderbare Schokolade für mein Mousse, ein paar Dekoelemente und vor allem diese unwiderstehliche Pistaziencreme. Mit Pepe im Schlepptau ging es wieder nach Hause und das Kochen startete richtig los. Hans unterstützte mich tatkräftig beim Schälen der Kartoffeln (was er übrigens mit Kevlar Handschuhen machen wollte, denn er könnte sich ja schneiden) und auch verbal waren Hans und ich ein Dream Team. Also wir redeten und das Team am Set kam eigentlich nur noch sehr wenig zu Wort, also wurde Hans auch mit einem eigenen Mikro ausgestattet. Der Realisateur ( er fragt ein paar Sachen und koordiniert alles, aber man wird zu keinem Zeitpunkt gelenkt oder es wird etwas vom Thema vorgegeben oder entschieden) hatte bei uns beiden also nicht mehr so viel Arbeit. ;)
Gegen 13 Uhr ist die nächste Pause von ca. 1h, denn das Team braucht ja auch eine Pause irgendwann. In dieser Zeit waren wir mit den Hunden draußen und Hans hat nochmal den Staubsauger geschwungen. Ab ca. 14 Uhr ging es mit Volldampf weiter mit der heiteren Kocherei und diesmal lief alles wirklich wie am Schnürchen. Es hat soooo viel Spaß gemacht. Einfach der Hammer.
Um 17 Uhr kommt das Abendteam ans Set und nach kurzer Besprechung übernehmen sie dann die Party. Es ist schon irre wie viele Menschen auf einmal in unserem Haus rumlaufen. Überall sind Kameras, Tonangeln usw usw. Da wurde mir auch vollkommen klar, warum das Thema Platz im Essbereich vor der finalen Zusage so enorm wichtig war.

Diese Woche war eine der stressigsten meines Lebens, eine Erfahrung, von der ich sehr oft erzähle und es immer weiter erzählen werde. Ich würde es sofort nochmal machen und kann es jedem nur empfehlen. Die ganze Nervosität legt sich schnell, wenn man eine tolle Gruppe hat. Wenn nicht, naja, dafür gibt es Wein. Ne quatsch, das will ich mir gar nicht vorstellen. Aber einen Tipp noch, ihr braucht auf jeden Fall Urlaub. Denn sonst ist diese Woche echt ein Marathon, der erst nach 5 Tagen endet und eine “kleine” Aufwandsentschädigung bekommt jeder Teilnehmer übrigens auch. Also ran ans Handy und bewerbt euch, es lohnt sich echt und wenn jemand von VOX das liest. Ich wäre nochmal dabei. SOFORT

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