Was ist Ehrlichiose?
Der Ein oder Andere hat sicherlich schon einmal etwas von Ehrlichiose gehört. Dennoch kennen sich nur die wenigsten wirklich mit dem Thema aus.
Was ist Ehrlichiose?
Ehrlichiose ist eine parasitäre Infektionserkrankung, welche durch Zecken (insbesondere die braune Hundezecke) übertragen wird. Der Erreger trägt den Namen ‚Ehrlichia Canis‘.
Wie verbreitet sich Ehrlichiose?
Ehrlichiose zählt zu den Mittelmeerkrankheiten und betrifft somit besonders häufig Hunde, die aus dem Ausland importiert wurden. In Deutschland ist die braune Hundezecke nicht dauerhaft überlebensfähig.
Dennoch ist es möglich, dass auch weitere Hunde in Deutschland infiziert werden, wenn eine Zecke vom Wirt (in diesem Fall ein importierter Hund) auf einen weiteren Hund wandert.
Diagnose
Eine Blutuntersuchung ist ausreichend, um herauszufinden, ob ein Hund Ehrlichia Canis im Körper trägt. Der Test kann auch dann positiv ausfallen, wenn der Hund die akute Phase der Erkrankung bereits überstanden hat. Hunde aus dem Ausland sollten generell IMMER auf Mittelmeerkrankheiten getestet werden.
Phasen der Ehrlichiose
Die Inkubationszeit beträgt 7-20 Tage. In der Regel tragen einmal infizierte Hunde den Erreger ein Leben lang im Körper, bleiben also für immer Ehrlichiose positiv.
Akute Phase
Die erste und somit die ‚akute Phase‘ der Ehrlichiose kann eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen:
- Magen- und Darmstörungen
- Fieber
- Nasen- und Zahnfleischbluten
- Petechien (Einblutungen in der Haut)
- Apathie
- Thrombozytopenie (verminderte Anzahl der Blutplättchen)
- Schwellungen der Lymphknoten
Subakute Phase
In der subakuten Phase ist der Hund beschwerdefrei. Das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren und bekämpft die Erreger. Die Phase kann Monate, teilweise sogar Jahre andauern. Die Ehrlichiose kann spontan abheilen oder in die nächste Phase übergehen.
Chronische Phase
Hat ein Hund die chronische Phase der Ehrlichiose erreicht, sinkt die Anzahl von roten- und weißen Blutkörperchen. Es kann zu vielfältigen Symptomen kommen, wie beispielsweise:
- Gelenkentzündungen
- Ödeme
- Nierenprobleme
- Organblutungen
- Verwirrtheit
- Gleichgewichtsstörungen
- Blasse Schleimhäute
- Lähmungen
Wie wird Ehrlichiose therapiert?
Je früher die Ehrlichiose diagnostiziert wird, desto besser sind die Aussichten auf eine Genesung. Ehrlichiose wird mit Antibiotika behandelt. Eventuelle Bluttransfusionen können der Blutarmut entgegenwirken.
In der Regel lassen sich die Erreger dennoch nicht vollständig eliminieren. Das Blut des betroffenen Hundes sollte mindestens 1x, besser 2x jährlich untersucht werden, um den Titer zu bestimmen.
Die Antibiotikatherapie sollte nur dann wiederholt werden, wenn erneut Symptome auftreten.
Bei chronischer Infektion sind die Heilungsaussichten schlecht. Eine Vielzahl an Hunden muss in dieser Phase erlöst werden. Eine Koinfektion mit Babesien minimiert die Überlebenschancen zusätzlich.
Wie schütze ich meinen Hund vor Ehrlichiose?
Der zuverlässigste Schutz für deinen Hund ist ein Zeckenschutzpräparat. Vor allem im Falle einer Reise in den Mittelmeerraum sollte dein Hund unbedingt geschützt werden.
Zusätzlich solltest du deinen Hund nach jedem Spaziergang auf Zecken kontrollieren. Wenn du sie rechtzeitig fachgemäß entfernst, kann eine Ehrlichiose-Übertragung häufig noch verhindert werden.
Weitere Beiträge
Kommentarbereich
Schreiben Sie einen Kommentar